
| Pressemitteilung
Gütersloh, 29. Juni 2020
• PolyStyreneLoop mit Blue Tulip Award 2020 in der Kategorie „Klima“ ausgezeichnet
• Erster geschlossener Kreislauf für HBCD-belastetes Styropor ab 2021 aktiv. Beginn der Sammlung und Aufbereitung ab September 2020
• Gütersloher Wertstoffzentrum(GWG) der Hagedorn Unternehmensgruppe ist aktuell einer von zwei deutschen Hubs des europaweiten Netzwerks
Die Entsorgung von HBCD-belastetem Styropor steht vor einem echten Durchbruch: Dank eines neuen Recyclingverfahrens und einer engen Kooperation entlang der gesamten Wertschöpfungskette entsteht im Rahmen der PSLoop-Initiative erstmalig ein geschlossener Kreislauf für Styropor, das zwischen den 1960er Jahren und 2013 produziert wurde. In diesem Zeitraum wurde häufig das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan(HBCD) eingesetzt, das inzwischen als gesundheitsgefährdend eingestuft wurde und nicht mehr verwendet werden darf.
“PolyStyreneLoop puts the circular economy into action!” finden deshalb auch die niederländischen Blue Tulip Awards für besonders innovative Ideen und haben die europäische Brancheninitiative jüngst in der Kategorie „Klima“ als Sieger ausgezeichnet. Im Rahmen von PSLoop haben sich mehr als 70 Mitglieder und Unterstützer aus mehr als 18 europäischen Ländern zusammengeschlossen, um die Prozesskette vom Rückbau bis zum Recycling von Styropor grundlegend neu zu denken. Im Mittelpunkt steht ein physikalisches Recyclingverfahren, das aus dem belasteten Material ein hochwertiges, wiederverwertbares Polystyrol-Rezyklat gewinnt. Dieses kann erneut als Ausgangsstoff für kunststoffbasierte Dämmstoffe dienen. In einem weiteren Schritt wird das HBCD rückstandslos zerstört und das anfallende Brom zurückgewonnen. Damit schließt PolyStyreneLoop gleich zwei Kreisläufe. Aktuell wird eine Pilotanlage im industriellen Maßstab im niederländischen Terneuzen gebaut. Sie ist ab Frühjahr 2021 einsatzbereit und kann pro Jahr 3.300 Tonnen HBCD-belastetes Styropor verarbeiten.
GWG übernimmt als Hub Sammlung und Aufbereitung
Damit HBCD-belastete Abfälle in die Aufbereitungsanlage gelangen können, müssen diese zunächst fachgerecht gesammelt, vorbehandelt und transportiert werden. Das GWG der Hagedorn Unternehmensgruppe ist aktuell einer von nur zwei Hubs in Deutschland, die die Sammlung und Aufbereitung aus einer Hand künftig übernehmen.
„Wir beginnen ab September 2020 mit der Sammlung und Aufbereitung von HBCD-belastetem Styropor für PSLoop“, erklärt Frank Kramer, Geschäftsführer des GWG. „Damit bieten wir unseren Kunden deutschlandweit als einer der ersten ein wirklich nachhaltiges Stoffstrommanagement für diese Abfälle.“
Von den Baustellen wird das HBCD-belastete Styropor in die 8.000 qm große Behandlungshalle des GWG transportiert. Wichtig ist, dass das Material bereits während des Rückbaus auf der Baustelle soweit wie möglich von anderen Störstoffen wie Bauschutt, Holz oder Dachpappe getrennt wird.
Noch vorhandene Verunreinigungen werden beim GWG händisch, mittels Bagger und / oder mobiler Windsichteranlagen entfernt. Mit einer innovativen Technologie wird das dann (fast) sortenreine Material in leicht händelbare Blöcke kompaktiert. Zuerst zerkleinert ein effizienter Vorbrecher mit zwei Reißmesserwellen das HBCD-belastete Styropor in 20 - 50 Millimeter kleine Stücke. Eine vollautomatische mobile Presse ermöglicht dann die Produktion von hoch verdichteten Blöcken (Volumenreduzierung von bis zu 30:1). Diese formstabilen Blöcke werden auf Paletten gestapelt und mittels Notifizierung vom GWG in die niederländische Anlage nach Terneuzen transportiert.
„Damit PSLoop europaweit zum Erfolg wird, brauchen wir starke und zuverlässige Partner wie das Gütersloher Wertstoffzentrum“, erklärt Alix Reichenecker, Circular Economy Manager bei PSLoop. „Sie stellen mit ihrem Logistiknetzwerk und ihrer Entsorgungsexpertise sicher, dass das Material in entsprechender Qualität gesammelt, aufbereitet und zu uns geliefert wird.“
Über PolyStyreneLoop
Über die Gütersloher Wertstoffzentrum GmbH (GWG)
Der 2006 von Thomas Hagedorn gegründete Entsorgungs- und Recyclingspezialist hat sich in den letzten Jahren als ein deutschlandweit tätiges und anerkanntes Fachunternehmen der Entsorgungsbranche etabliert.
Am Standort in Gütersloh werden auf dem ca. 50.000 qm großen Gelände inclusive der 8.000 qm geschlossenen Umschlag- und Behandlungshalle, mit insgesamt 22 Mitarbeitern, jährlich etwa 350.000 t Reststoffe und Abfälle behandelt. Das GWG hat eine Lagerkapazität von über 110.000 t. Der zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb handelt pro Jahr weit über 1,5 Millionen Tonnen an Wert- und Recyclingbaustoffen sowohl im Anlagenbetrieb als auch im Streckengeschäft.
Als ein Unternehmen der Hagedorn-Gruppe hat das GWG zudem Zugriff auf ein hohes Massenaufkommen aus den Bereichen Abbruch und Rückbau von Gewerbe- und Industriebauten, Altlastensanierungen und Flächenrecycling sowie Tiefbau- und Erschließungen. Und das bundesweit. Diese Massen werden zielgerichtet im Rahmen eines Stoffstrommanagements verwertet.
Neben dem Standort in Gütersloh stehen dafür auch überregional Kontingente in Anlagen und auf Deponien sorgfältig ausgewählter und leistungsstarker Partner zur Verfügung.
Ob nicht gefährliche oder gefährliche Abfälle, vermischte Materialien oder große Mengen an Baurestmassen – das Team des GWG hat für jede Entsorgungsaufgabe die richtige Lösung.
Mit geballter Kompetenz in Sachen Entsorgung und Aufbereitung stehen die Fachleute des GWG nicht nur der Privatwirtschaft, sondern auch der öffentlichen Hand bundesweit beratend und begleitend zur Seite.
Die Hagedorn Unternehmensgruppe mit Sitz in Gütersloh ist einer der weltweit führenden Anbieter entlang der Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft – mit Schwerpunkten in Rückbau, Entsorgung, Recycling, Tiefbau, Schwerlastlogistik, Flächenrevitalisierung und Digitalisierung. 1997 von Thomas Hagedorn gegründet, beschäftigt die Gruppe heute über 2.000 Mitarbeitende und umfasst mehr als 30 Gesellschaften. Mit Standorten in ganz Deutschland sowie Projekten im Ausland gehört Hagedorn zu den international erfolgreichsten Abbruchunternehmen und ist heute mit seinem breiten Leistungsspektrum in zahlreichen Bereichen der Bau- und Flächenentwicklung aktiv.
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