Bei einem MIThelfen-Projekt unterstützen Hagedorner Kinder und Jugendliche, die aus verschiedensten Gründen den Boden unter den Füßen verloren haben und psychologische Unterstützung brauchen.
Was viele Erwachsene nicht wissen oder erkennen: Viele Kinder und Jugendliche befinden sich in psychischen Krisen. Dahinter stehen oft traumatische Erlebnisse. Auch Entwicklungs- und Beziehungsstörungen, Schulschwierigkeiten, Ängste, Zwänge, Sucht oder emotionale Störungen können eine Behandlung notwendig machen. Kinder- und jugendpsychiatrische Tageskliniken fangen diese Kinder und Jugendlichen auf, die einer intensiven – nicht stationären - Betreuung bedürfen. »Wer einmal hinter die Kulissen einer solchen Einrichtung geschaut hat, weiß, wie wichtig diese Unterstützung ist. Hier wird Großartiges geleistet,« weiß eine Mitarbeiterin von Hagedorn.
Im Gespräch mit der Stationsleitung war schnell ein Bereich gefunden, wo sich die Klinik Unterstützung wünscht: Während der normale Tagesablauf durch gezielte Angebote, Therapiearbeit und Unterricht strukturiert ist, geht es in den Ferien ruhiger zu. »In dieser Zeit sind Betreuer froh, wenn zusätzliche Angebote von außen kommen. Dafür fehlt der personelle und finanzielle Rahmen«, erfuhr das MIThelfen-Team.
»Wir haben außerdem erfahren, dass es den Jugendlichen besonders gut tut, wenn sie sich auch durch Bewegung auspowern können.« Die Idee des Teams: Kindern samt Betreuern einen aktiven und abwechslungsreichen Tag im Kletterpark Rietberg ermöglichen. Hagedorner Georg Diedrichs, Kathrin Obermann, Inken Oberteicher und Henning Wenzel organisierten, stimmten ab und bereiteten vor. Und los gings am Ende der Sommerferien. Den Bericht des Teams wollen wir nicht vorenthalten:
»...Ab jetzt dürft ihr immer mitkommen ...!«
»Der liebe Gott meinte es gut mit uns an diesem Tag.« Die Sonne schien. Wenn kleine Engel reisen.... und Engel waren und sind sie. Jedes Kind auf seine Art.
Als wir Kinder und Team mit dem Bus an der Klinik in Rheda-Wiedenbrück abholten, strahlten sie alle und waren total aufgeregt. Wir verteilten die von uns vorbereiteten Rucksäcke und in jedem Kindergesicht konnte man lesen: »Für MICH ?«
Bescheiden und dankbar nahmen sie sie entgegen und los ging´s. Wir hatten frisch belegte Brötchen und Getränke dabei. Nach der gemeinsam Stärkung in strahlender Sonne erhielten wir Helme, Gurte und eine geduldige Einführung. Und dann gings los. Ganz unterschiedlich waren die Kinder. Viele der Kleinen hatten null Angst. Sie vergaßen alle Sorgen. Uns ging das Herz auf. Andere wiederum hatten mit Höhenangst zu kämpfen und Tränen liefen. Ein Mitarbeiter des Kletterparks nahm diesen Kindern mit liebevollem Helfen die Angst. Am Ende war alles gut. Die Kinder lächelten - was für ein Geschenk! Wir haben gespürt, was wir bewirken konnten. Nach einem Imbiß, gings zurück zur Klinik, wo der große Abschied anstand. So viel Dankbarkeit. Wir verabschiedeten uns und ein kleines Mädchen sagte ganz laut durch die Menge:
»Und wenn wir das nächste Mal einen Tagesausflug machen, dürft ihr ab jetzt IMMER mitkommen! Wir waren so gerührt. Muskelkater in Armen und Beinen waren schnell vergessen…. Aber das Lächeln und diese Wärme der Kinder nicht!«