Gütersloh, 29. August 2018
Verständigung mit Hand und Herz
KINDER AUS TSCHERNOBYL ZU BESUCH
Ein GAU – der größtmöglich anzunehmende Atomunfall – ereignete sich am 26. April 1986 in einem der Reaktoren des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Auch 32 Jahre nach der Nuklearkatastrophe, bei der ungefähr 70 Prozent des Landes radioaktiv verstrahlt wurden, leiden die Menschen in der Region an den Spätfolgen. Immunschwächen, erhöhte Krebsraten und Schilddrüsenerkranken sind Folgen, mit denen vor allem auch die Kinder zu kämpfen haben.
In Deutschland ermöglicht die »Tschernobyl Initiative« betroffenen Kindern Erholungsurlaube, um Seele und Abwehrkräfte in unbelasteter Umgebung zu stärken. Die MIThelfen-Gruppe von Hagedorn (Irina Brökelmann, Ralf Grasekamp und Kerstin Luft) nahm Kontakt auf und organisierte für eine Gruppe 9-12jähriger Kinder aus Weißrussland, die sich in Oelder Gastfamilien aufhielten, ein ganz besonderes Erlebnis.
Ein Tag bei Hagedorn mit Spiel, Spaß und einem Koffer
Um 10 Uhr morgens trafen 16 Kinder auf dem Hagedorn-Gelände ein. Die Übersetzung der herzlichen Begrüßung übernahm eine mitreisende Dolmetscherin. Jetzt erst wurde das Geheimnis gelüftet, was die Kinder erwartete: Ein Tag bei Hagedorn mit Radladerfahren, Spielen, Malen, Grillen und vielen abwechslungsreichen Aktionen, die die Kinder aus ihrer Heimat nicht kennen. Die Überraschung war gelungen und die Aufregung groß. Bagger- und Radladerfahren? Für die Kinder ein einmaliges Erlebnis, was Mut erforderte und am Ende Stolz erzeugte. Im Wechsel wurden von einer anderen Gruppe mit Feuereifer T-Shirts bemalt. Auf die Rückseite der von der Firma Sievers bereitgestellten Shirts hatten die Hagedorner bereits den Namen des gemeinsamen Projektes »Kindheitsträume« als Erinnerung für die Kinder drucken lassen.
Ausgelassene Stimmung beim gemeinsamen Mittagessen – es wurden Burger zusammen gemacht – brauchte keine Worte. Am späten Nachmittag verabschiedete das MIThelfen Team 16 begeisterte und für diesen Tag überglückliche Kinder, die auch noch einiges mehr als schöne Erinnerungen mitnehmen durften: Hagedorn übernahm die Ausstattung mit Winterschuhen und Winterjacken, steuerte eigens gesammelte Kleidung bei, die in ebenfalls von Hagedornern gesammelten Koffern übergeben wurde und sorgte für eine große Lebensmittelkiste, die jedes der Kinder mit in die Heimat nahm. »Unser Team, die Vorbereitung und der Tag selber haben so unglaublich viel Spaß gemacht. Wir waren so froh, die Kinder so glücklich zu sehen. Das würde ich am liebsten öfter machen«, meint Hagedornerin Kerstin Luft.
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