05. Oktober 2017

Musik als gemeinsame Sprache

VON DER AUSSENWELT UNBEMERKT WIRD OFT UNGLAUBLICHE SOZIALE ARBEIT GELEISTET, VON DER MAN NUR ERFÄHRT, WENN MAN HINTER DIE KULISSEN SCHAUEN KANN.

Durch einen persönlichen Kontakt wusste Iris Vosskord von der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe Verl. Dabei handelt es sich um einen ehrenamtlichen Verein, der sich als Teil einer vernetzten Versorgungsstruktur sieht, die für schwerstkranke Menschen und ihre Familien am Ende ihres Lebens da ist und individuell betreut.

Verständlicherweise werden hier weder Betroffene noch Mitarbeiter der Hospizgruppe genannt. Sehr groß war die Freude aber, als das Team von der MIThelfen-Unterstützung erfuhr. Ein Wunsch der bescheidenen Mitarbeiter zielte auf den Ersatz uralter Möbel im Konferenzraum ab. Hier finden u.a. Besprechungen statt, die auch zur Neugewinnung, zur Qualifizierung und Weiterbildung von ehrenamtlichen Mitarbeitern dienen. Iris Vosskord, Kerstin Schwentker-Pulcher, H.J. Greitemeier und Ingo Schäfer organisierten einen neuen Tisch und passende, schöne Sitzmöbel, die den Mitarbeitern bei ihrer oft schweren Arbeit jetzt ein angenehmes Umfeld verschaffen.

Darüber hinaus wollte das MIThelfen-Team die Menschen ganz unmittelbar helfen.  Daraus entstand mit der Hospiz-Gruppe folgende Idee: Dementen Bewohnern eines nahegelegenen Altenheims, das die Hospizgruppe ehrenamtlich betreut, sollte ein schöner und besonderer Nachmittag beschert werden. Etwas mit Musik sollte es sein. So wurde Jan Henning Foh, ein Musik-Geragoge (Musik-Alterspädagoge) ausfindig gemacht, der acht älteren Menschen einen einfühlsamen, musikalischen, speziell auf sie abgestimmten Nachmittag bereitete. Foh: »Musik hat eine besondere Bedeutung für Menschen mit Demenz. Wenn wir gemeinsam Neues erarbeiten, das im Zusammenspiel auch noch schön klingt, sieht man ihnen den Stolz über die eigenen Fähigkeiten an. Und wenn der Zugang zu ihnen über andere Wege nur noch schwer möglich ist, kann ich sie über Musik erreichen. Musik ist unsere gemeinsame Sprache.« Das zeigte der Nachmittag in berührender Weise: Die Gruppenmitglieder überwanden schnell ihre Scheu, sangen und klatschten mit großer Begeisterung und wollten gar nicht mehr aufhören, so schön fanden sie es. Einige Teilnehmer konnten sich durch alte Lieder an Dinge in ihrem Leben –erinnern. Großen Dank äußerte die Klinikleitung gegenüber Hagedorn und dem MIThelfen-Team und verband damit die Hoffnung, dass weitere solcher wichtigen Initiativen folgen mögen.