Vom Büro auf die Baustelle

LANGEWEILE?

Die gibt es bei uns nicht. Denn mein erster Außentermin hat mir gezeigt, wie abwechslungsreich die Ausbildung bei Hagedorn sein kann.

Und wo geht's hin? Zum alten Steinkohlekraftwerk an der Moltkestraße in Lünen. Bepackt mit einem Beutel voller Schutzkleidung bin ich als Unterstützerin unserer Fotografin Carmen im Einsatz.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie faszinierend es gewesen ist, das ganze Geschehen mitzuerleben. Als angehende Bürokauffrau arbeite ich normalerweise vor allem am Computer, organisiere Termine, bearbeite die Post und übernehme Rechercheaufgaben. Doch es gibt auch Tage wie diesen.

ANGEKOMMEN

Als wir an dem besagten Nachmittag in Lünen ankommen, rollen schon einige Bagger über die Schottermassen. Aus jeder Ecke ertönen laute Motorgeräusche, es krachen Steine zu Boden und Radladerschaufeln kratzen über den Untergrund, um den Bauschutt abzutransportieren. Das ist das erste Mal, dass ich auf so einer riesigen Baustelle stehe – und dann noch auf der eines Kraftwerks. Mein erster Gedanke: »WOW«. Ich war wirklich baff als ich dort ankam. So nah an einem über 100 Meter hohen Kühlturm zu stehen, ist einmalig. Da bekommt man schon viel Respekt, vor allem vor den Mitarbeitern, der Herausforderung, solche riesigen Gebäude zurückzubauen. Kaum vorstellbar, dass aus den großen Betonmengen, dem Geröll, der durch den Abbruch entsteht, mal eine saubere, neu nutzbare Fläche entsteht. Da wird einem erst klar, was Bagger und die Arbeit unserer Kollegen eigentlich alles bewirken.

Wie gefährlich die Tätigkeit auf so einer Baustelle ist, kann ich mir, spätestens seit meines Kraftwerksbesuchs, gut vorstellen. Wie ich tragen alle die spezielle Schutzkleidung: die reflektierenden Jacken und Westen, den Bauhelm und Schuhe, die viel schwerer sind als normale Sneaker. Die Schuhe sind mit Zehenschutzkappen versehen und ihre undurchdringlichen Sohlen ermöglichen es, über die Baustelle zu laufen, ohne, dass ein Nagel oder andere spitze Gegenstände in die Sohle dringen können. Vor Staub und Schmutz werden die Mitarbeiter durch einen produzierten Wassernebel geschützt. Zusätzlich hilft das Wasser dabei, dass der Dreck nicht zu stark auf angrenzende Bereiche übergeht. Auf manchen Baustellen werden sogar sogenannte Staub-Stopp-Matten eingesetzt, damit Anwohner sich durch den Dreck nicht belästigt fühlen.

Mein erster Baustellenbesuch ist sehr regnerisch. Aber das scheint niemanden zu stören. Alle warten nur darauf, dass die größte Abbruchzange Deutschlands eingeweiht wird: Die NPK SV100XR. Jeder fiebert mit – vom Geschäftsführer und Maschinisten bis zu mir. Ich habe gesehen, wie eine 12 Tonnen schwere Schere eine wahnsinnig große Betonwand niederreißt.

Ob es mir gefallen hat? Klar! Und wer hätte gedacht, dass ich mich mal so von einer Baggerschere faszinieren lasse? Ich jedenfalls nicht.

Eure Laura

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