»Ich könnte mir vorstellen, Polier zu werden«

Daniel Fechner im Interview

Tiefbau- hinter diesem Begriff steckt viel mehr als nur der Straßenbau. Denn er umfasst große Teile des Bauwesens, etwa den Erd- und Kanalbau. Auch die Vorbereitung des Untergrunds für neue Gebäude und- Kanalbauarbeiten in allen Rohrdimensionen gehören zum Tagesgeschäft.

Für den Azubi-Blog habe ich mit Daniel Fechner, unserem Auszubildenden aus dem Bereich Straßenbau, telefoniert. Er kennt sich aus in der Tiefbau-Welt. Im Interview hat er mir erzählt, wie es ihm geht, was er bisher gelernt hat und was bisher sein absolutes Highlight war.

K: Hallo Daniel, du bist ja schon über ein Jahr bei uns im Unternehmen und ich habe bereits deinen ersten Beitrag für den Azubi-Blog gelesen. Erzähl uns doch mal, an welchem Projekt du zurzeit eingesetzt bist und welche Aufgaben du dort hast?

D: Hallo Kaja. Genau, ich bin seit August 2020 bei Hagedorn und jetzt im zweiten Lehrjahr. Mein Team und ich sind zurzeit in Hamburg. Dort wurde eine Lagerhalle abgebrochen. Nachdem wir die Rohre verlegt und einen Untergrund eingebaut haben, wird dort nun eine neue zweistöckige Lagerhalle gebaut. Ich unterstütze meine Kollegen bei der Rohrverlegung und,- Planung, außerdem helfe ich auch beim Schachtsetzen. Ich mache also immer von allem so ein bisschen.

K: Wie war denn für dich der Anfang mit den Maschinen? Hattest du da Probleme?

D: Also, das war ja das allererste Mal, dass ich auf dem Bau war. Ich habe vorher als Maler gearbeitet, aber das kann man nicht vergleichen. Am Anfang habe ich eine halbstündige Einweisung von den Jungs bekommen und an einer Schulung in Gütersloh teilgenommen: Seitdem fahre ich mit dem Radlader. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, etwa beim Hochziehen der Schaufel, aber jetzt läuft alles einwandfrei. Zur Not helfen mir die Kollegen. Mit einem Minibagger darf ich erst im dritten Lehrjahr fahren, also alles Schritt für Schritt.

K: Ja genau, alles kommt mit der Zeit. Hast du denn immer noch eine Ansprechperson, die dir über die Schulter guckt und für dich da ist?

D: Auf der Baustelle haben wir unseren Polier und den Projektleiter, aber ansonsten bin ich immer mit meinem Kollegen unterwegs. Ich habe also eigentlich ständig jemanden dabei, der mir nochmal alles zeigen und erklären kann. Die Rohre legen und die Planung zum Beispiel, mache ich teilweise schon selbständig. Falls ich aber etwas falsch mache, sagt mir mein Kollege Bescheid und wir klären das gemeinsam oder er zeigt mir, wie es richtig funktioniert. Wir sind ja alle in einer Kolonne, also in einem festen Team, unterwegs, mit dem wir dann auch die Baustellen wechseln.

K: Du hast in deinem ersten Beitrag erzählt, dass es dir sehr wichtig ist, neben der Ausbildung genug Zeit für deine Freizeit, für Familie und Freunde zu haben. Funktioniert das, wenn du so weit weg von deinem Zuhause bist oder fühlst du dich da ein wenig eingeschränkt?

D: Es ist zwar eine Umstellung, aber eigentlich funktioniert das tipptopp. Ich komme aus Cottbus und zurzeit ist unser Projekt in Hamburg, aber das macht mir nichts aus. Wir arbeiten immer von Sonntag bis Donnerstag und in dieser Zeit schlafe ich in einem Hotel in Hamburg. Ich bin also übers Wochenende Zuhause und habe genügend Zeit für meine Freunde und Familie. Die Zeit, die ich für mich brauche, habe ich nach der Arbeit im Hotel oder wenn ich Schule habe, dann hat man zeitig Feierabend. Im Hotel sind außerdem Azubis aus anderen Unternehmen, da ist man also auch nicht allein. Ab und zu bestellen wir uns mit den Jungs von der Baustelle eine Pizza und quatschen ein bisschen. Ehrlicherweise gehe ich aber meistens sofort schlafen.

K: Was war denn das bisherige Highlight deiner Ausbildung bei Hagedorn?

D: Das war die Zeit in Berlin. Dort war ich für 4 bis 5 Monate eingesetzt. Wir haben dort eine Riesenrigole ausgehoben. Eine Rigole ist ein Pufferspeicher, der das Regenwasser aufnimmt und dafür sorgt, dass es versickert.

K: Das klingt ja spannend! Würdest du sagen, dass der Beruf im Endeffekt der richtige für dich ist? Du hattest ja damals erwähnt, dass du dir eventuell vorstellen könntest ein Polier zu werden, ist das immer noch so?

D: Wie gesagt, habe ich vor meiner Ausbildung als Maler gearbeitet und bin durch Zufall auf die Ausbildung gestoßen. Heute kann ich sagen, dass ich das mein Leben lang machen könnte. Die Ausbildung macht sehr viel Spaß. Ich bin gerne auf dem Bau und möchte auch nach meiner Ausbildung unbedingt im Tiefbau bleiben. Ich finde, der Job ist der beste, den ich mir vorstellen könnte.  Und ja, ich könnte mir vorstellen, Polier zu werden.

K: Man hört, wie viel Spaß dir die Arbeit macht. Danke für den spannenden Einblick!

Aus einer zufälligen Entscheidung hat sich bei unserem Auszubildenden Daniel ein Beruf fürs Leben entwickelt. Ich hoffe, dass seine Erfahrungen euch einen besseren Einblick in den Tiefbau verschaffen konnten und vielleicht tretet ihr eines Tages in Daniels Fußstapfen.

Eure Kaja

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