• Norderneyer "Haus der Insel" im Schwarzbereich entkernt
• Statt 40.000 Tonner Einsatz von Caddys für den Transport
Innerhalb von nur acht Wochen haben Sanierungsexperten der Hagedorn Unternehmensgruppe das „Haus der Insel“ auf Norderney fachgerecht schadstoffsaniert, entkernt und die Asbestabfälle entsorgt.
Das Gütersloher Unternehmen hatte im Vorfeld ein umfassendes Konzept entwickelt, um die komplexen Sanierungsarbeiten auch unter „Inselbedingungen“ übernehmen zu können.
„Der Sanierungsbereich umfasste 3.000 Quadratmeter mit 150 Quadratmetern Wänden, 550 Quadratmetern Trockenbaudecken und 95 Säulen“, schildert Polier Rainer Claasen. „Wegen der Asbestbelastung mussten wir im Schwarzbereich arbeiten. Immer wieder haben wir dazu einen Gebäudeteil hermetisch mit Folien und Vierkammer-Schleusensystem abgeriegelt. Allein dafür wurden rund 1.200 Quadratmeter Abschottungswände gebaut.“
Im Inneren des Schwarzbereichs herrschte Unterdruck: Eventuelle Fasern wurden so aus der Luft gesogen und in einem Filter aufgefangen. An jeder Fräse und jedem Schleifgerät, mit denen die Arbeiter in speziellen Schutzanzügen Wände, Decken und Säulen bearbeiteten, befand sich ein leistungsstarker Sauger, der alles entstehende Material sofort einsaugte. Asbestbelastete Bauabfälle sowie die Rückstände in den Filtern, die regelmäßig in einem geschlossenen System entleert wurden, wurden anschließend fachgerecht abtransportiert und entsorgt.
Nach Abschluss der Fräsarbeiten reinigten die Sanierungsspezialisten alle Flächen noch einmal, bevor sie die Abschottungswände entfernten. Durch dieses von Hagedorn mehrfach reibungslos und hochprofessionell erprobte System erzielten die Abbruch-Experten eine hundertprozentige Emissionsfreiheit.
Zudem galt es die strengen logistischen Vorschriften auf der Insel zu berücksichtigen. So durfte der Hagedorn-40-Tonner zwar mit Sondergenehmigung im Hafengebiet parken, von dort aber musste sämtliches Sanierungszubehör auf Caddys zur Baustelle transportiert werden. Umgekehrt mussten alle (Sonder-)Abfälle zunächst in kleinen Containern von der Baustelle zum Hafen gebracht werden und konnten erst dort auf den LKW geladen werden. Das ausgeklügelte Entsorgungskonzept dafür erstellte das Gütersloher Wertstoffzentrum(GMG), ebenfalls ein Teil der Hagedorn Unternehmensgruppe.
Jahrelang wurde Asbest in der Baubranche gepriesen – als Baustoff der nicht verfault und gleichzeitig flexibel, reißfest, hitzebeständig und vor allem günstig ist. Erst Jahre später stellten Medizin und Wissenschaft fest: Asbest kann Krebs auslösen. Forscher schätzen, dass dadurch deutschlandweit jährlich rund 1.500 Menschen sterben. Und noch immer könnten rund 20 Prozent der Gebäude in Deutschland Asbest enthalten.
Über Hagedorn
Als Fullservice-Dienstleister übernimmt die Hagedorn-Gruppe die gesamte Bandbreite von Abbruch, Altlastensanierung, Entsorgung und Stoffstrommanagement bis hin zu Tiefbau und der Erstellung von industriellen Außenanlagen sowie Revitalisierung und der Entwicklung von neuen Nutzungskonzepten. Mit der Bündelung dieser Geschäftsbereiche zu einer ineinandergreifenden Prozesskette bietet das familiär geführte Unternehmen mit seinen über 580 Beschäftigte einen einzigartigen Dienstleistungsansatz.
1997 wurde das Unternehmen, mit Stammsitz in Gütersloh, von Thomas Hagedorn gegründet. 1999 steigt Barbara Hagedorn in das junge Unternehmen ihres Mannes ein. Gemeinsam entwickelten sie Hagedorn zum Branchenführer im Abbruch und der Marke, die sie heute ist. Mittlerweile hat das Unternehmen weitere Standorte in Berlin, Hannover, Köln und Ulm. Die Hagedorn Unternehmensgruppe erwirtschaftete 2019 eine kumulierte Gesamtleistung von 215 Mio. Euro.